Leistungsspektrum

Praxis für Psychotherapie (Heilpraktikergesetz) für Kinder, Jugendliche & Erwachsene

Grundsätzlich können Kinder, Jugendliche und Erwachsene das Leistungsangebot nutzen. Möglich ist dieses in Einzel- und /oder Familienkontakten; Paare und andere Gruppierungen sind ebenfalls willkommen.

Was ist Psychotherapie? Was ist Beratung?

Grundsätzlich sind die Grenzen zwischen Psychotherapie und Beratung fließend; es gibt viele Gemeinsamkeiten zwischen beiden. Denn sowohl bei einer psychologischen Beratung als auch einer Psychotherapie gibt es den Hilfesuchenden (Klienten/Patient) und den Helfenden (Therapeut/Berater) und beide stehen in einer vertrauensvollen Beziehung im jeweiligen Setting zueinander. In beiden geht es um die seelische Verfassung/Gefühle und die persönlichen Probleme von Klienten/Patienten. In der Regel finden Beratung und Therapie freiwillig statt, welches sich positiv auf die Motivation und Veränderungsbereitschaft des Hilfessuchenden auswirkt.

Abgrenzungskriterien sind:

Beratung bezieht sich vor allem auf Informationsvermittlung, Hilfe und Anleitung in Gegenwart und Zukunft zu gedanklicher/emotionaler oder praktischer Auseinandersetzung des Klienten mit sich und seiner Umwelt. In der Beratung kommen eher Zielsetzungen vor, die thematisch um die Bereiche Entwicklung, Erziehung, Vorbeugung, Alltagshandeln und seelisches Gleichgewicht kreisen. Eine Beratung nimmt meist weniger Zeiteinheiten in Anspruch.

 

Therapie – Per Definition ist die Behandlung einer psychischen Störung mit sogenannten „Krankheitswert“ eine Psychotherapie. Die therapeutische Zielsetzung hat dazu beizutragen, dass die seelische Gesundheit von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen erhalten, wiederhergestellt und psychisches Leiden gelindert wird, die Selbstheilungskräfte durch Befähigung aktiviert werden. Psychotherapie kann auch körperliche Leidenssymptome heilen oder lindern, weil viele körperliche mit den seelischen Vorgängen zusammenhängen.

Das Kernstück der Psychotherapie ist eine vertiefte Selbsterfahrung.  Der Psychotherapeut gibt keine Anweisungen oder Ratschläge, sondern Anregungen, Vermutungen und begleitet durch die intensive Klient- bzw. Patient-/Therapeut- Beziehung den Klienten auf seinen innerseelischen Entwicklungs- und Wandlungsprozess. 

Eine Psychotherapie darf nur von ärztlichen oder psychologischen Psychotherapeuten, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten und Heilpraktikern für Psychotherapie (sowie „Voll“-Heilpraktikern) durchgeführt werden. Sie nimmt als Unterstützung in Krisensituationen, rekonstruierend und innerlichkeitsbezogen, evtl. analytisch (je nach Ansatz) mehr Zeit in Anspruch als Beratung.

 

Während kassenärztlich zugelassenen Psychotherapeuten nur sozialrechtlich anerkannte Verfahren (Psychoanalyse, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, Verhaltenstherapie) anwenden, hat der Heilpraktiker für Psychotherapie Therapiefreiheit und kann somit seinen Patienten durch Nutzung einer Integrativen Psychotherapie ein auf die Patientenbedürfnisse abgestimmtes Therapieangebot machen.

Systemische Therapie/Familientherapie und systemische Beratung

Was ist eigentlich - kurz gesagt- systemische Therapie/Beratung?

Hier wird das soziale Umfeld miteinbezogen.  Ausgegangen wird von der Annahme, das Probleme und Störungen sich in einem sozialen Umfeld entwickeln. Systemiker versuchen zu ermitteln wie der Lebenszusammenhang des Patienten/Klienten aussieht, in der er steht und laden dazu ein, Probleme gemeinsam zu lösen. Wenn Personen aus dem Umfeld z.B. Familienangehörige, Freunde, Kollegen nicht in die Behandlung/Beratung einbezogen werden, gibt es im systemischen Repertoire Methoden, mit den sich das Umfeld auch ohne direkte Anwesenheit anderer einbeziehen lässt.

Für Systemiker hat jedes Symptom einen Sinn. Symptome und Fehlverhalten werden nicht als defizitär gesehen, sondern als misslungene Lösungsversuche für eine schwierige Situation. Wichtig ist es zu erkunden, was der Sinn, die Funktion des Symptoms im jetzigen oder einem vergangenen Lebenszusammenhang ist.

Der Mittelpunkt der Arbeit liegt in der Konzentration auf Ressourcen und Stärken, auf das was gelingt und was- trotz aller Probleme- liebens- und erhaltenswert ist.

Statt lange Probleme tief zu durchwühlen, wird recht schnell damit begonnen nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen. Dabei werden die eigenen Fähigkeiten der Klienten genutzt, da hier angesetzt wird und diese gefördert werden, um das Vertrauen der Betroffenen in die eigenen Kräfte zu stärken –  Hilfe zu Selbsthilfe!

Systemische Therapie ist eine Richtlinienpsychotherapiemethode.

 

Im Rahmen der Nutzenbewertung der Systemischen Therapie durch den Gemeinsamen Bundesausschuss für die Zulassung als weiteres Psychotherapie-Richtlinienverfahren konnte ihr Nutzen und ihre Wirksamkeit ausreichend belegt werden. Dabei wurde ihre Wirksamkeit für fünf Störungsbereiche nachgewiesen:

  • Angststörungen und Zwangsstörungen
  • Schizophrenie
  • Unipolare depressive Störungen
  • Substanzkonsumstörungen
  • Essstörungen

Angebote in meiner Praxis:

Verhaltenstherapie

Was ist eigentlich - kurz gesagt- Verhaltenstherapie (VT)?

 

Verhaltenstherapie gilt als erfolgreiches Behandlungskonzept und ist ein anerkanntes Therapieverfahren –  hilfreich bei vielen psychische Störungen. Sie zielt darauf ab, dem Patienten letztlich zur Selbsthilfe anzuleiten. Die Verhaltenstherapie (VT) basiert auf folgenden Grundsätzen:

– Jedes Verhalten (auch Fehlverhalten/ungewünschtes Verhalten) enthält stets wesentlichen Anteile, die gelernt sind. Fehlverhalten/störungsbedingtes Verhalten wird wie anderes Verhalten auch erlernt und kann daher prinzipiell auch wieder verändert (verlernt) werden. PT soll dieses unterstützen bzw. strebt an, dass angemessenere Denk- und Verhaltensweisen erlernt werden. Der Therapeut beteiligt den Patienten aktiv am Prozess. Der Fokus liegt nicht so sehr auf vergangene Erlebnisse, sondern es geht darum bestehende Probleme durch neue Denk-und Verhaltensweisen zu bewältigen.

Die VT bedient sich verschiedener Techniken/Verfahren wie z.B. der systematischen Desensibilisierung (Konfrontation mit angstauslösenden Themen), kognitiver Verfahren (z.B. Gedankenstopp), dem Expositionstraining (Konfrontation mit angstauslösender Situation), der Psychoeducation (Vermittlung von fundiertem Wissen über psychische Krankheiten), operanter Verfahren (z. B. Positive Verstärkung von gewünschtem Verhalten), sozialem Kompetenztraining. Im Rahmen der VT werden auch Übungen zur Entspannung oder zur Stress- oder Schmerzbewältigung angewendet.

  •  Verhaltenstherapie ist wirksam
  • bei vielen Konfliktsituationen
  • psychischen Erkrankungen und Störungsbildern wie z. B. Depressiven Störungen, Zwangsstörungen, Phobien, Angststörungen, Essstörungen, somatoforme Störungen, Stress.

Angebote in meiner Praxis:

  • Anamnese, Diagnostik
  • Psychoedukation
  • Stress-Coping, „self-management“, „skill-Training“
  • Operante Verfahren (z.B. positive Verstärkung)

Operante Verfahren dienen dazu, problematisch erlerntes Verhalten wieder zu „verlernen“.
Dabei liegt das Augenmerk auf der Veränderung der Konsequenzen, die auf ein bestimmtes Verhalten folgen.

 

 

  • Konfrontationsverfahren

Findet insbesondere bei Phobien, aber auch bei Zwangsstörungen und Panikattacken Verwendung. Durch Konfrontation soll eine Gewöhnung an den Reiz stattfinden, durch welchen die Phobie bewältigt werden kann.

 

  • Kognitive Verfahren

 Werden häufig bei Personen mit Depressionen eingesetzt. Hier wird mit dem Patienten an den Denkinhalten und Verhaltensmustern, denen eine dysfunktionale Störung zugrunde liegt, gearbeitet.

 

 

  • Selbstkontrollverfahren: Hilfe zur Selbsthilfe

Hier geht es um Selbstbeobachtung, Selbststeuerung und – regulation bis hin zur Selbstkontrolle.

 

 

  • Therapeutische Rollenspiele/Training sozialer Kompetenzen
  • Entspannungstechniken (Phantasiereisen, Atemübungen, Achtsamkeitsübungen u.a

Traumatherapie

Was ist eigentlich – kurz gesagt – Traumatherapie?

Der Begriff „Trauma“ bedeutet in der Medizin körperliche Verwundung – hervorgerufen durch Gewalteinwirkung oder Unfall. In der Psychologie wird analog dazu eine starke psychische Erschütterung – hervorgerufen durch ein traumatisierendes Ereignis- als Psychotrauma bezeichnet.

Traumatisierende Ereignisse können sein: Krieg, Folter, Vertreibung, Naturkatastrophen, Geiselnahme, Vergewaltigung, Entführung, schwere Verkehrsunfälle, schwere und evtl. unheilbare Erkrankungen.

 Was sind Traumen? – Das für uns gültige Klassifikationssystem ICD- 10 führt aus:

„Kurz oder langandauernde Ereignisse oder Geschehen von außergewöhnlicher Bedrohung mit katastrophalem Ausmaß, die nahezu bei jedem tiefgreifende Verzweiflung auslösen würde.“

 

Hervorheben möchte ich, dass auch weniger dramatisch erscheinende Ereignisse dazu führen können, dass ein Mensch in den Zustand intensiver Hilflosigkeit gerät und seine eigenen Bewältigungsstrategien hierdurch überschritten werden.  Ereignisse/Zustände, die längere Zeit (manchmal Jahrzehnte) andauern und aus denen es kein Entrinnen gibt – wie z.B. sexuelle Gewalt, Kindesmisshandlung, schwere Vernachlässigung in frühen Kindesalter, häusliche Gewalt, bedrohliche Mobbing-Situationen, können zu schwerwiegenden Traumafolgestörungen führen. Zu diesen Störungsbildern gehören u.a.  die Anpassungsstörung, die Posttraumatische Belastungsstörung, die komplexe posttraumatische Belastungsstörung, dissoziative Beschwerden und Krankheitsbilder.

Eine aussagekräftige Diagnostik bei Kindern und Jugendlichen fällt manchmal anhand der vorgegebenen Kriterien schwer: Es besteht eine Wahrscheinlichkeit, dass Traumafolgestörungen bei Kindern/Jugendlichen als komplexe ganzheitliche Störungen betrachtet werden müssen, die unterschiedliche Lebensbereiche betreffen können.

Zu beachten ist, dass eine Traumatisierung das Risiko für die Entwicklung fast aller anderen psychischen Erkrankungen erhöht. Hierzu gehören:

Auch bei der Borderline-Persönlichkeitsstörung werden traumatische Ereignisse als maßgeblicher Faktor angesehen.

 

Wichtig: Ob eine Situation traumatisch wird, d.h. ob jemand eine sog. Traumafolgestörung entwickelt, hängt nicht nur von den äußeren Umständen ab, sondern sehr stark auch von inneren Erleben und der persönlichen Resilienz (psychische Widerstandskraft) des Betroffenen ab. Äußere Sicherheit, Selbstwirksamkeit und unterstützende Beziehungsangebote sind der beste Prädikator für eine Genesung.

Behandlungsansätze

Heute ist die fachlich verbreitete Sichtweise, dass Betroffene nach Traumatisierungen Hilfe bekommen sollten, ihren Alltag besser zu bewältigen und mit Symptomen, die auch nach Therapie noch da sein können, selbstwirksamer umzugehen. Ziel der Traumatherapie ist es, dass der Patient immer mehr die Kontrolle über seine Gedanken, Gefühle und Handlungen zurückgewinnt.

 Die Traumatherapie arbeitet zunächst längere Zeit stützend-stabilisierend, um dann z.B. durch Traumakonfrontation, Traumasynthese oder Traumaexposition die Traumaereignisse erfahrbar und somit bearbeitbar zu machen. Ziel ist die Integration des Traumas in die Lebensgeschichte des Patienten.

Angebote in meiner Praxis:

  • Anamnese, Diagnostik
  • Psychoedukation
  • Stress-Coping, „self-management“, „skill-Training“
  • Stabilisierungstechniken/Ressourceninstallation wie Imaginationsübungen, Unterstützung und Stabilität des Bezugssystems, „Notfallliste“ bzw. „Notfallkoffer“, positive Innere Kind -Arbeit, Selbstfürsorge, Positive Life-event-Liste
  • Psychodynamische Trauma-Arbeit- Konzept der „Guten Grundes“

 

  • Körper-, Ressourcen-und Systemorientierte Traumatherapie (KReST-Modell)

 Screentechnik (Bildschirmtechnik) –  eine intensive Methode zur Bearbeitung von Psychotraumata, die zur körperlichen, emotionalen und kognitiven Verarbeitung und Integration der Erlebnisse beiträgt.

Diese Methode bietet auch eine Möglichkeit, Ressourcen im Sinne von Arbeit mit positiven Life-Events zu aktivieren. Gleichzeitig lernt der Klient/die Klientin dabei die Technik, aus der Beobachterperspektive zurückliegende Ereignisse in der Wahrnehmung zu reaktualisieren und positive Gefühle von Freude, Stolz, Zufriedenheit und Glück lebendig nachzuempfinden.

 

  • IRRT (Imagery Rescripting & Reprocessing Therapie)

Die IRRT ist eine Therapiemethode zur Behandlung von PTBS und anderen Traumafolgestörungen wie Angststörungen, Depressionen.  Hier werden visuelle und verbale Interventionen kombiniert, um Zugang zu belastenden traumabezogenen Bildern zu gewinnen, diese zu konfrontieren, zu transformieren und emotional zu bewältigen.

 

  • Trauma-Erzähl-Geschichte

Kindgerechte Therapieform: Die Trauma-Erzählgeschichte als heilende Intervention nach schwerer Vernachlässigung und Misshandlung von Kindern.

Weitere Unterstützungsangebote:

  • Konfliktberatung/Krisenintervention
  • Erziehungsberatung/ Eltern-Coaching
  • Psychosoziale Beratung und Unterstützung

 

z.B. in der Alltagsbewältigung in verschiedenen Lebensbereichen und Lebensphasen; bei der Entwicklung von Zukunftsperspektiven in beruflicher oder persönlicher Hinsicht oder im Freizeitbereich; Begleitung zu Terminen, die Sie allein nicht wahrnehmen möchten …

EMDR – Eye Movement Desensitization and Reprocessing

Eye Movement Desensitization and Reprocessing (kurz EMDR, auf Deutsch ungefähr: Desensibilisierung und Aufarbeitung durch Augenbewegungen) ist eine von der US-amerikanischen Literaturwissenschaftlerin und Psychologin Francine Shapiro entwickelte Behandlungsmethode, die insbesondere zur Behandlung der Posttraumatischen Belastungsstörung angewendet wird. Ein Kernelement des EMDR ist die bilaterale Simulation, also die wechselseitige Stimulation der Sinne – meist über visuelle Stimulation durch Winkbewegungen – durch die eine Synchronisation der Gehirnhälften sowie eine innere Reorganisation des dysfunktional wirkenden Traumaerlebens erreicht wird. EMDR kann auch bei Ängsten, Burn-out, bei bestimmten depressiven Erkrankungen u.a. helfen.